Astoria Bad Hofgastein
Gesunder Neustart in Holz
Seit einigen Jahren stand das traditionsreiche Hotel Astoria in bester Lage von Bad Hofgestein verwaist da. Der einstige Glanz soll nun unter neuer Eigentümerschaft wieder auferstehen. Der neue Besitzer, ein belgischer Tourismuskonzern, der sich auf den Bereich Gesundheitsferien in den Bergen spezialisiert hat, erweckt nicht nur den Bestandsbau durch eine teilweise Generalsanierung zu neuem Leben, sondern setzt auch eine umfangreiche Erweiterung um.
Erweiterung in CLTPLUS
Der winkelförmige Bestand mit einem zur Straße orientierten Langriegel wird um eine hinter dem Gebäude liegende Tiefgarage erweitert. Auf dieser Tiefgarage entsteht ein ebenfalls winkelförmig angelegter neuer vierstöckiger Zimmertrakt. Durch diese Anordnung entsteht ein gefasster Innenhof. Ein neuer Medientrakt für Veranstaltungen ergänzt das künftige Angebot des Hotels. Abgesehen von der Tiefgarage und dem Stiegenhaus wird die gesamte Erweiterung in Massivholzbauweise ausgeführt. Die Holzbauunternehmen Holzbau Egger und Holzbau Burgschwaiger erarbeiteten gemeinsam mit dem TEAMTHEURL alle Details, wie Balkenkonstruktionen, Fensterdetails oder Tür- und Fensterausschnitte in den CLT-Elementen. Zum Einsatz kamen 70 m3 Brettschichtholz, u.a. für die Unterzüge, sowie 650 m3 hochwertiges CLTPLUS, aus dem die Wände und Decken gefertigt sind. Die Außenwände sind in einer Stärke von 10 cm gefertigt, die Innenseite hat Sichtholzqualität und bleibt somit unbehandelt. Für die Decken kamen unterschiedliche Plattenstärken (10 cm, 12 cm und 14 cm) zum Einsatz. Sie sind ebenfalls zum Teil in Sichtqualität ausgeführt. Die Zwischenwände (10 cm und 12 cm Stärke) werden zum Teil unverkapselt sichtbar sein. Die Dachkonstruktion mit einem Volumen rund 900 m3 benötigte zusätzlich rund 50 m3 Bau- und Brettschichtholz. Ein interessantes Detail bietet der Laubengang bei den Personalzimmern: Hier wird die Geschossdecke auskragend ausgeführt.
Bei der Planung und Ausführung ist der Brandschutz sowie die schall- und die wärmetechnischen Anforderungen an das Projekt jederzeit zu berücksichtigten. Um dies gewährleisten zu können, sind diese Anforderungen und Ausführungen mit allen Gewerken vor Ort zu koordinieren und abzustimmen. Die Montage- bzw. die Abbundpläne wurden mit dem Holzbauprogramm SEMA erarbeitet. Dies garantiert den problemlosen Datenaustausch zwischen THEURL und dem Kunden und ermöglicht zugleich die korrekte Datenaufbereitung zur Fertigung der teils komplexen Holzbauteile.
Reibungslose Logistik
Mit insgesamt 14 LKW-Ladungen konnte das gesamte Baumaterial ins Gasteinertal transportiert werden. Die gute Zusammenarbeit mit verlässlichen Logistikpartnern machte auch kurzfristige Lieferungen möglich. Da Theurl leere Auflieger in Steinfeld bereitstellen konnte, musste der Frächter keine Wartezeiten in Kauf nehmen.
Projektdaten
Fertigstellung
Frühjahr 2021
Holzbau
Holzbau Egger,
Holzbau Burgschwaiger
Holzmenge
650 m³ CLTPLUS, 70 m³ BSH
Qualität
80% Sichtqualität,
20% Industriequalität
Holzbaumeister Martin Egger
„Die Herausforderungen bei diesem Projekt waren die Details und Ausführungen für den Brand- und den Schallschutz. Bei den Wand- und Deckenoptimierungen wurde auf einen sparsamen Umgang der Ressourcen acht gelegt. Der Montageablauf der 4 Geschoße wurde in der Werkplanung miteinbezogen. Der Neubau wurde somit in 2 Montageabschnitten aufgeteilt und pro Montagereihenfolge wurde je eine Ebene mit der darüber liegenden Decke montiert. Der Datenaustausch bzw. die Weitergabe der Sema Datei untereinander ist für die Werkplanung unverzichtbar. Eine umfassende Detail- und Ausführungsplanung vor dem Baustart ist heutzutage Standard und spart im Nachhinein Mehrkosten und kostbare Zeit.“