Bergrestaurant „THE EAGLE“

Viel Holz und ein Panoramablick

Der Kreischberg bietet auf knapp 2.000 Metern Seehöhe ein malerisches Panorama, das zum Ankommen, Verweilen und Genießen regelrecht einlädt. Die bestehende Schirmbar konnte diesem Anspruch mit der Zeit nicht mehr gerecht werden, sodass die kleine temporäre Après-Ski-Location schließlich durch ein echtes Landmark ersetzt wurde. Gleich einem ruhenden Adler thront seit Dezember 2020 das von Viereck Architekten (Graz) entworfene alpine Ausrufezeichen hoch über dem steirischen Murtal.

Bei der Formgebung ließen sich die Architekten vom Wunsch des Kunden und vom landschaftlichen Kontext leiten, bei der Wahl der Materialien und der Konstruktion setzte das Planungsteam auf Brettschichtholz (BSH) von THEURL. So konnte das gesamte Tragwerk im Werk vorgefertigt und erst vor Ort Stück für Stück montiert werden. Zum Einsatz kamen 66 m³ Brettschichtholz in Sichtqualität in Form von 57 abgebundenen Bauteilen, wobei es aufgrund der vielen Winkel und der ungewöhnlichen Dachneigung schon in der Planungsphase jede Menge Details und Anschlüsse zu bedenken gab. Dank millimetergenauem Abbund verlief das Zusammenfügen der einzelnen Brettschichtholzelemente vor Ort reibungslos und die Tragkonstruktion für das Bergrestaurant konnte problemlos mit den sechs Meter hohen Glasscheiben verkleidet werden.

Dank der Panoramaverglasung eröffnet sich den Gästen vom gesamten Innenraum heraus ein spektakulärer Blick über die Skipisten und die Bergkette. Der Innenraum bietet dabei Platz für bis zu 200 Gäste, dazu einen Barbereich mit einer 15 Meter langen Theke aus hinterleuchteten Steinplatten und eine Terrasse mit weiteren 180 Sitzplätzen. Das Highlight im Untergeschoss: „EAGLE IN“, eine Art „Drive-In“, an dem besonders Eilige frisch zubereitete Sandwiches und Getränke direkt am Tresen zu sich nehmen können, bevor es wieder ab auf die Piste geht. Eigens für „THE EAGLE“ entworfen wurden auch die originellen Pendelleuchten im Gastraum: gänzlich aus komprimiertem Filz gefertigt, symbolisieren die Leuchten nicht nur einen durchs Gebäude fliegenden Vogelschwarm, sondern dienen in Kombination mit den perforierten Holzdeckenplatten auch einer verbesserten Akustik.

Um die Bauzeit zu minimieren, wurde das zur Hälfte im Erdboden vergrabene Untergeschoss mittels vorgefertigten Betonelementen umgesetzt. Darauf thront ein ganzheitlich in Holzbauweise ausgeführtes Erdgeschoss – lediglich für die Konstruktion des Servicekerns wurde auch hier auf Betonfertigteile zurückgegriffen. Neben den großzügigen Glasflächen sind es damit die sichtbaren BSH-Stützen und -Träger, die den Gastraum in seiner warmen und einladenden Erscheinung definieren. Die schlanken BSH-Säulen neigen sich in zwei Richtungen nach innen und sind in einem Raster von zwei Metern angeordnet. Dank der versierten Planung des TEAMTHEURL konnte der Adler ruhig und sicher auf seinem neuen Aussichtsposten landen.