Wohnkomplex für Bosch in Wernau

Das traditionsreiche deutsche Unternehmen der Robert Bosch GmbH entwickelt und fertigt in Wernau bei Stuttgart innovative Produkte der Brennwerttechnik, außerdem sind hier zentrale Funktionen für den Geschäftsbereich Thermotechnik angesiedelt und auch die Vertriebssteuerung in Deutschland erfolgt für die Marke Junkers vom Standort aus. In diesem Zuge stellt das Unternehmen den Mitarbeitern seit jeher hochwertige Werkswohnungen zur Verfügung – Bedarf steigend. 2022 konnten vier der sieben geplanten neuen Mehrfamilienhäuser mit insgesamt 40 Wohneinheiten in der Keplerstraße fertiggestellt werden.

Die vorgefundene Hanglage ermöglichte die Ausbildung eines attraktiven Gartengeschosses inklusive PKW-Stellplätzen sowie einer Großgarage mit Überdeckung, die eine Art Klammer zwischen den Häusern bildet und alle Gebäudetrakte verbindet. Zusätzlich verfügt jedes der Häuser über eigene Fahrrad-, Hauswirtschafts-, Technik- und private Kellerräume. Die 2- bis 4-Zimmer-Wohnungen weisen Nutzflächen von 56 bis 110 m² auf – gesamt 3.437 m² Wohnfläche – und verfügen über nach Süden ausgerichtete Balkone, Loggien und Dachterrassen. Zur Anlage gehört außerdem ein eigener Freibereich, der sowohl von der Keplerstraße als auch vom Erdgeschoss der Häuser erschlossen wird.
 

Holz-Hybrid-Bauten mit dem gewissen Behaglichkeitsfaktor

Die an den Boden grenzenden Unter- sowie Gartengeschosse und Treppenhäuser der vier Häuser wurden samt Geschossdecken in zur Innenseite hin sichtbar belassenem Stahlbeton, alle darüberliegenden Decken, Außen- und Innenwände hingegen in Holzständerbauweise ausgeführt. Rund 440 m³ CLTPLUS-Platten durfte THEURL in diesem Zusammenhang für die Errichtung der Geschossdecken der vier Häuser beisteuern. Eine Besonderheit des Bauvorhabens lag in der notwendigen werkseitigen Bearbeitung der Deckenelemente an den Ober- und Unterseiten. Einige Durchbrüche und Bohrungen in den Deckenelementen weisen zudem unterschiedliche Größen auf, was eine besonders präzise und individuelle Planung erforderlich machte. Eine zusätzliche Herausforderung: Die unterschiedlichen Deckenteilungen zwischen dem Erd- und Obergeschoss.

Die Umsetzung der jeweils viergeschossigen Haustrakte – zwei mit neun, zwei mit elf Wohneinheiten – erfolgte Schritt für Schritt: Zuerst wurde Haus 1 ausgeführt, anschließend die Häuser 4, 2 und 3, wobei Haus 1 und Haus 4 sowie Haus 2 und Haus 3 die gleichen Grundrisse aufweisen, die lediglich gespiegelt wurden. Der Innenausbau erfolgte entsprechend mittels Lean-Management – das heißt, dass jedes Gewerk jeden Grundriss zweimal umsetzte. Dabei wurden alle Wohnungstrennwände 2-schalig und schallentkoppelt ausgeführt, die Fassade in vorvergrauter Fichte realisiert. 

Dank der werkseitigen Vorfertigung der meisten Bauelemente, nahm die Aufrichtung des Holzbaus pro Geschoss nur jeweils rund eine Woche in Anspruch. Die Architekten setzten auch im Innenraum ganz auf das Material Holz. Neben den Holzfenstern wurden auch die Geschossdecken aus Brettsperrholz bewusst sichtbar belassen. Das Ergebnis: Eine warme und lebendige Wohlfühlatmosphäre, die nicht zuletzt auf der stattlichen Summe von 830 m³ an verbautem Holz bzw. Holzwerkstoffen beruht.